Zur Inszenierung: Tosca am Theater Vorpommern
Ostseezeitung vom 27.03.2018 von Ekkehard Ochs
Puccinis „Tosca“ in Vorpommern – hier immer mal wieder auf die Bühne gebracht, aber
noch nie so radikal aus der Zeit gerissen und so brutal präsentiert wie jetzt in Susanne Knapps Inszenierung.
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Machtmißbrauch auf der einen, menschlicher wie politischer Widerstand auf der anderen Seite samt unausweichlicher Katastrophe! Susanne Knapp denkt das weiter und landet … bei den Diktatoren der Neuzeit, ihrer Totalüberwachung (George Orwell) und der Verfolgung Andersdenkender, brutale Folter, ein Arzt (Dr. Mengele?), blutbefleckte Wände und Kleidung, ein am Blut leckender Diktator und ein geigendes Mädchenorchester (Auschwitz?) eingeschlossen.
Darin steckt Konsequenz!
Sie ist sichtbar im ernüchternd kahlen, metaphorisch Kontrolle, Gehorsam, Vermassung und Ausweglosigkeit vermittelnden, „Waben“ darstellenden Bühnenbild… (Christopher Melching)